Mehr als 20 Jahre berufliche Praxis und Führungserfahrung in der Abwasserberatung und Klärschlammbehandlung. In Konzeption, Planung, Bau, Betrieb von Anlagen und Verwertung von Reststoffen. Bei Forschung und Entwicklung genauso wie bei der Mitarbeit in Fachgremien und bei der Projektsteuerung und Kommunikation mit Auftraggebern, Behörden, Planungsbüros und Unternehmen der Wasser- und Abfallwirtschaft.
Ich war schon immer gerne draußen in der Natur, oft an den Seen und Talsperren im Harz, wo ich 1969 geboren und aufgewachsen bin. In meiner Jugend war ich Leistungsschwimmer und ständig im Wasser – Wasser ist mein Element.
Umweltschutzthemen haben mich immer schon beschäftigt – das Waldsterben in den 80ern, die Atomkatastrophe von Chernobyl … so dass ich mich in Umweltschutzgruppen engagierte. Auch in meinem Berufsleben wollte ich aktiv sein, etwas Sinnvolles für die Umwelt und unsere Lebensqualität beizutragen.
1990 wählte ich Technischen Umweltschutz als Studiengang an der TU Berlin. In diesen Jahren noch der bundesweit einzige Vollstudiengang zum Thema Umweltschutz. Mit meiner Vertiefungsrichtung Wasserreinhaltung und Schwerpunkten in Hygiene, Gewässerkunde und Siedlungswasserwirtschaft blieb ich meinem Weg treu: Technik dafür einzusetzen, um Wasser als Basis unserer Lebensgrundlage sauber zu halten und schmutzige Gewässer zu sanieren.
Am Institut für Ökologie der Insel Hiddensee lernte ich dies in größeren, ökosystemalen Zusammenhängen in einer wissenschaftlichen Studienarbeit zu verstehen, hier an den nordrügenschen Boddengewässern.
Der Bezug zu Ökologie und zu ganzheitlichen Betrachtungsweisen begleitet mich seitdem jeden Tag meines beruflichen Lebens.
Innovationen bei der Abwasserreinigung und neue Technologien haben mich schon immer fasziniert. Bereits im Studium beteiligte ich mich an einem Forschungsvorhaben zur weitergehenden Abwasserreinigung im ländlichen Raum Brandenburgs, bei dem bepflanzte Bodenfilter (Pflanzenkläranlagen) eingesetzt wurden. Hier lernte ich auch die ersten schilfbepflanzten Klärschlamm-Vererdungsbeete kennen. In meiner Diplomarbeit simulierte ich computergestützt die Auswirkungen von Mischwasserentlastungen in die Spree und entwickelte Handlungsoptionen für den Berliner Senat, um durch den Einsatz von zielgenauen Belüftungsmaßnahmen Fischsterben zu vermeiden.
Mein beruflicher Einstieg begann 1997 als Planungsingenieur in der Ingenieurgesellschaft für Umweltplanung (INFU mbH). In dieser Zeit gehörten vor allem die Erstellung von Studien, Variantenvergleichen und Entwurfs-/Genehmigungsplanungen für abwassertechnische Anlagen im kommunalen Bereich zu meinen Aufgaben. Später übernahm ich die Leitung der Planungsabteilung.
2003 wechselte ich zum Generalunternehmer EKO-PLANT GmbH im nordhessischen Neu-Eichenberg, zunächst als Abteilungsleiter, später als Bereichsleiter für Projektierung und Service. In dieser Zeit wurden in meiner Verantwortung etliche der großtechnischen Klärschlammvererdungsanlagen in Deutschland errichtet und zahlreiche Patente entwickelt, die dazu beitrugen, diese naturnahe und nachhaltige Technik auch für große Kläranlagen anwendbar zu machen.
Durch die Serviceabteilung unter meiner Leitung war stetiger Kontakt zu den Betreibern von mehr als 80 kommunalen Kläranlagen gewährleistet. Jedes Projekt hatte seine betrieblichen Herausforderungen und verlangte nach einer individuellen Lösung. Diese projektbezogene Optimierung war und ist meine Kernkompetenz, verbunden mit der Erkenntnis, dass Erfolge durch intensiven Kontakt und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Betriebspersonal von Kläranlagen erreicht werden. Denn niemand kennt die betrieblichen Besonderheiten einer Kläranlage besser als das Personal vor Ort.
2015 wurde ich zum Geschäftsführer der EKO-PLANT GmbH berufen — in einer Phase sehr dynamischen Wachstums des Unternehmens mit allen Anforderungen an Unternehmensentwicklung und Mitarbeiterführung, die daraus erwachsen.
2016 bis 2018 leitete ich ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung eines innovativen Verfahrens zur Phosphor-Rückgewinnung für kleine und mittlere Kläranlagen (in Kooperation mit Prof. Dr. Mennerich, Ostfalia Hochschule Suderburg). Neben meinen bisherigen Verantwortungsbereichen kam das Klärschlammmanagement mit Aufbau einer starken Abteilung für die Klärschlammverwertung und -entsorgung sowie das Thema Phosphatrückgewinnung und -recycling hinzu.
Schon seit Anfang der 2000er-Jahre verfolgte ich intensiv die Diskussionen um eine Novellierung der Klärschlammverordnung, später auch der Dünge- und Düngemittelverordnung. Bis die Novelle 2017 kam, war ich bereits in verantwortlicher Position, um diese Entwicklung im Rahmen von Fachgremien der DWA und in Gesprächen mit Vertretern der Länder- und Bundesministerium eng begleiten zu können. Darüber hinaus entstand umfangreiche Marktkenntnis bei der Verwertung der Reststoffe, aus eigener Tätigkeit der Verwertungsabteilung als auch durch Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen der Entsorgungswirtschaft, z. B. zur thermischen Abfallbehandlung.
Seit Anfang 2020 bin ich freiberuflich tätig und möchte mit meiner Expertise dazu beitragen, dass die bewegenden Themen der Wasser- und Abfallwirtschaft ganzheitlich betrachtet und zu Ende gedacht werden. Eine Welt, in der wir mit unseren Entscheidungen nicht zu Lasten der kommenden Generationen handeln – das ist damals wie heute mein Leitmotiv:
Kein isoliertes Denken und Handeln, sondern ein Rundumblick auf Ihre Situation, unter Berücksichtigung aller Umweltfaktoren und Stakeholder. Mit praktischer Erfahrung und technischem, ökologischem, wirtschaftlichem und rechtlichem Fachwissen aus mehr als 20 Jahren Abwasserberatung.